Dass die Polizei Schwierigkeiten mit der Charakterisierung der ausländerfeindlichen Gruppe hat, zeigt sich schon an...

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Dass die Polizei Schwierigkeiten mit der Charakterisierung der ausländerfeindlichen Gruppe hat, zeigt sich schon an der verharmlosenden Charakterisierung als "Einheimische". Da wäre denn auch schon die Frage, ob die Teilnehmer des "linksalternativen Spektrums" keine Einheimischen sind. Tatsächlich heißt es im Polizeibericht, sie wären "in der überwiegenden Mehrzahl aus Dresden und Leipzig angereist", während sich ihnen die "Einheimischen" entgegenstellten. Offenbar gelten nur Menschen aus Bautzen für die dortige Polizei, wo es teilweise Verbindungen zur rechtsextremen Szene geben soll, als "Einheimische", denen man dies wohl ansehen muss.
Schon zuvor, so ist im Polizeibericht vom Donnerstag zu lesen, hätten auf dem Kornmarkt "etwa 150 Schaulustige" eingefunden, wo der Oberbürgermeister der Stadt Bautzen einen "Diskurs mit Anwohnern und Einheimischen" führen wollte: "In der überwiegenden Mehrzahl handelte es sich um junge, augenscheinlich erlebnisorientierte Männer. Sowohl auf dem Platz als auch unter den Schaulustigen waren zahlreiche junge Männer auszumachen, die augenscheinlich dem rechten Spektrum zuzuordnen waren." Mangelnde Bereitschaft scheint vorhanden zu sein, die Zahl der "jungen Männer" aus dem rechten Spektrum abzuschätzen, die ja, wie die Polizei selbst anmerkt, nach Erlebnissen suchten. Ein Beobachter twitterte um 21:10: "Viele eindeutige Nazis mit entsprechender Kleidung. Nur noch wenige "BesoBürger" auf Kornmarkt."
Überhaupt liebt die Polizei den Ausdruck "erlebnisorientiert" für junge Männer aus dem rechten Spektrum, die wohl gut mit Alkohol versorgt und gewaltbereit waren oder sind. Im Polizeibericht für den Donnerstagabend wurde der Ausdruck erneut für "mehrere Kleingruppen erlebnisorientierter junger Frauen und Männer" verwendet, die um den Kornmarkt herum unterwegs gewesen seien: Diese waren überwiegend dem politisch rechten oder linksalternativen Lager zuzurechnen." Der Ausdruck, dem der Polizeidirektor noch "eventbetont" hinzufügte, scheint wiederum verharmlosen zu sollen, dass es sich um teilweise gewaltbereite und bewaffnete Personen handelte. Zudem soll durch den Ausdruck, verbunden mit der Charakterisierung als Einheimische, wohl auch die politische Orientierung hintangestellt werden.
http://www.heise.de/tp/artikel/49/49453/1.html
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