Datum 29.5.
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Datum 29.5.
Kein Vergessen
1993
In der Nacht zum 29. Mai 1993, brannte das Haus der türkischstämmigen Großfamilie Genç in der Unteren Wernerstraße 81 im nordrhein-westfälischen Solingen.
Der Brandanschlag gilt heute als eine der folgenschwersten rassistischen Taten in der Geschichte der Bundesrepublik, er wurde zum Symbol für Fremdenhass und militante Ausländerfeindlichkeit.
Zur Tatzeit hielten sich 19 Mitglieder der Familie Genç in dem Haus auf. Fünf von ihnen kamen durch den Brand ums Leben.
Die zwölfjährige Gülüstan starb an einer Rauchvergiftung, ebenso die neunjährige Hülya und die vierjährige Saime.
Die 18-jährige Hatice wollte aus dem Haus rennen, brach aber in der Diele zusammen und starb an einem Hitzeschock.
Die 27-jährige Gürsün sprang aus einem Fenster im Dachgeschoss, schlug auf der Kante eines Betonschachts auf und verletzte sich tödlich. Die dreijährige Tochter, die sie zuvor in Richtung der rettenden Feuerwehrleute fallen ließ, überlebte den Aufprall.
Ein sechs Monate alter Säugling wurde ebenso lebensgefährlich verletzt wie der 15-jährige Bekir Genç, der schwere Verbrennungen erlitt. Insgesamt wurden acht Menschen verletzt.
Schon kurz nach der Tat nahm die Polizei vier deutsche Männer fest, sie stammten alle aus Solingen und waren zwischen 16 und 23 Jahre alt.
Ein komplizierter Indizienprozess begann.
Zwei der Verdächtigen gestanden die Tat. Aber im Laufe der Verhandlung widerrief einer der beiden sein Geständnis, bis heute beharrt er darauf, unschuldig zu sein.
Der dritte und vierte Mann erklären ebenfalls bis heute, den Brand nicht gelegt zu haben.
Doch alle vier Angeklagten wurden 1995 wegen Mordes an fünf Menschen, wegen versuchten Mordes an 14 Menschen und wegen besonders schwerer Brandstiftung zu Haftstrafen zwischen 10 und 15 Jahren verurteilt.
Einer von ihnen wurde wegen guter Führung vorzeitig entlassen.
Inzwischen haben auch alle anderen ihre Haftstrafen abgesessen und sind wieder auf freiem Fuß.
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