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Die Nähe sehr vieler rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Europa zu Wladimir Putin beruht vor allem auf der Ablehnung der pluralistischen Demokratie, der Ablehnung von Homosexuellen, von Flüchtlingen, von Fremden allgemein. Ansonsten sind die inhaltlichen Überschneidungen eher gering. Isabell Hoffmann von der Bertelsmann-Stiftung hat in einer europaweiten Studie untersucht, warum immer mehr Menschen von der Demokratie enttäuscht sind. Klassische konservativen Werte, so Hoffmann, spielen dabei eine untergeordnete Rolle: die traditionelle Familie, das christliche Abendland, das sei nicht entscheidend für die meisten enttäuschten Demokraten in Europa:
"Wir konnten nachweisen, dass es vor allem die Angstreaktion ist, Stichwort Globalisierungsangst. Das fing an mit Finanzkrisen, Wirtschaftskrisen, Währungskrisen. Dann gab es die Sicherheitskrisen in unserer direkten Nachbarschaft, Stichwort Ukraine. Und dass es natürlich auch eine menschliche Seite hat, Flucht- und Migrationskrise. Denn nicht nur Wirtschaftsgüter und Finanzen sind mobil, sondern auch Menschen sind in dieser Welt. Und der Faktor Mensch wird immer viel stärker als Konkurrenz wahrgenommen als alles andere. Das ist einfach die Personifizierung der Globalisierung, die viele Menschen bei uns beunruhigt."
http://www.deutschlandfunk.de/verunsicherte-gesellschaft-teil-6-die-autokratische.724.de.html?dram:article_id=375269
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