Ist beim IS die Luft draußen?

Originally shared by Christoph Schaddach

Ist beim IS die Luft draußen?

Seit einer Woche ist der IS auf einem Rückzug, der immer schneller verläuft:
- Seit der Eroberung Al Babs durch türkische Kräfte kollabiert des IS Front im Norden: die syrische Armee erobert große Gebiete südöstlich von Al Bab (die unten verlinkte syrische Karte ist schon wieder etwas veraltet)

- Auch Bei Palmyra kommt die syrische Armee plötzlich schneller voran: innerhalb weniger Tage erreichte man die Stadtgrenze, und nach neuerster Meldung WURDE DIE STADT NUN BEFREIT:
https://southfront.org/syrian-army-backed-by-russian-air-power-liberated-palmyra-from-isis/
fast kampflos, in 24 Std, seit gestern abend: Offenbar hat sich der IS aus der Stadt fast freiwillig zurückgezogen ?

- Seit etwa einem Monat läuft eine sehr bewegliche, an immer neuen Frontabschnitten geführte Offensive der SDF/YPG östlich von Raqqa, die immer größere Geländegewinne macht: hier hat der IS am meisten Land verloren:
https://southfront.org/us-backed-forces-seize-over-60-villages-in-eastern-syria/

- und im Irak, bei Mossul geht es auch voran.

Ich mag irgendwie nicht glauben, daß bei IS nun so die Luft draußen ist, daß sich dessen vor einem Monat noch so zäh verteidigende Kämpfer sich so plötzlich an allen Fronten zurückziehen: ich fürchte irgendwas planen die noch: Noch einen Großangriff auf Deir Ezzor, oder eine andere Offensive ?

Oder hat der Druck an gleich vier Fronten und einige tausend Verluste die Kapazitäten erschöpft: und muss er sich auf die Verteidigung seines Kernlandes, und einen Gegenangriff gegen die YPG - Offensive östlich von Raqqa konzentrieren, bevor die ihm immer mehr Land abnimmt ?
Oder ist seit der Wahl Donald Trumps irgendwas an der Finanzierung (auch durch Golfstaaten) eingestellt worden ? Werden die Munitionsvorräte knapp ? Oder gibt es einen anderen Grund, warum der IS; der noch vor einem Monat ein zäher Gegner war, an 4 Fronten gleichzeitig verliert: in den letzten Tagen gingen die Vormärsche so schnell, wie man Gelände nur sichern kann:

Es mag auch eine Strategie geben, sich "überrollen" zu lassen: d.h. IS Kämpfer tun so als wären sie Zivilisten und eröffnen später den Kampf im Hinterland: Al Bhagdadi empfhiehlt "Guerillakampf":
https://southfront.org/isis-changes-format-of-war-in-iraq-using-partisan-methods-instead-of-direct-clashes/
aber ob das der einzige Plan ist ? Da bleibe ich skeptisch.

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PS: die SDF / YPG hat nun einen (von mir fast erwarteten) Schachzug gemacht, um den Ankündigungen der Türkei zu begegnen, das gesamte Gebiet von Manbij aus den Händen der YPG zu "befreien": das der türkischen Armee gegenüberliegende Gebiet wird zur Sicherung der syrischen Armee übergeben:
https://southfront.org/us-backed-syrian-democratic-forces-to-hand-over-wide-areas-west-of-manbij-to-syrian-army/
wenn die Türkei es wollte, müsste sie nun als Invasor Krieg gegen eine völkerrechtlich immer noch anerkannte Regierung auf derem Gebiet führen. 


https://southfront.org/military-situation-in-syria-on-march-1-2017-map-update/

1 Kommentare:

erwin abelmann hat gesagt…

Ohne Geld,keine Söldner
Ohne Söldner,kein Geld

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