Die Spezialkräfte haben Erfahrungen bei der Folter, Ermordung und Verbrennung von Zivilisten.

Die Spezialkräfte haben Erfahrungen bei der Folter, Ermordung und Verbrennung von Zivilisten.

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Die türkische Regierung wies die amerikanischen und französischen Ermahnungen zurück. Ankara sollte sich doch die UN-Resolution zur Waffenruhe in Syrien genau durchlesen, mahnte Macron und auch die US-Botschafterin Heather Nauert hatte ganz ähnlich darauf hingewiesen, dass laut Sicherheitsrats-Dokument Kampfhandlungen in ganz Syrien, also auch in Afrin einzustellen seien.

"Wir brauchen keine Erlaubnis, um diese Aufgabe zu beenden. Man lässt einen Drachen nicht halb lebendig", wird Präsident Erdogan zitiert. Erdogan bestritt demnach auch, dass Macron überhaupt auf die UN-Resolution und Afrin hingewiesen habe.

Dessen ungeachtet erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Ankara, Hami Aksoy, öffentlich, dass Afrin nicht eigens in der UN-Sicherheitsratsresolution erwähnt wurde und dass das Ziel der Operation "Olivenzweig" gegen Terroristen gerichtet sei, welche die "nationale Sicherheit der Türkei" und die "Einheit Syriens" gefährden würden.

Die Angriffe auf Afrin sind in der Darstellung der türkischen Regierung, wie sie stets betont, "Selbstverteidigung". Der nächste Akt dieser "Selbstverteidigung" sieht sehr Straßenkampf in der Stadt Afrin aus. Das geht aus einer Meldungen der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hervor, der zufolge Spezialeinheiten "der Polizei und der Gendarmerie" nach Syrien geschickt wurden, "um an einer Operation teilzunehmen, die zum Ziel hat, die Stadt (Afrin, Einf. d. Verf.) von der YPG/PKK und Daesh-Terroristen zu befreien".

Die Erwähnung von Daesh-Terroristen ist nur mit Propaganda zu erklären, da es überhaupt keine Hinweise auf die Präsenz von IS-Milizen in Afrin gibt und YPG-Kämpfer dies auch verhindern.


Mit dem formalen Hinweis, dass die türkischen Spezialkräfte in Afrin gegen den IS kämpfen, folgt man den Vorgaben der UN-Resolution 2401, aber das dürfte niemanden darüber hinwegtäuschen, wonach die Türkei vorhat, Afrin von der YPG zu säubern, um anschließend ein Umsiedelungsprogramm vorzunehmen.

Die Kräfte, die das "Säuberungsprogramm" in Syrien durch die Eroberung oder Einkesselung der Stadt Afrin vorantreiben sollen, sind, wie die Nachrichtenagentur hinweist, erfahren im brutalen Krieg gegen die Kurden, den die Regierung Erdogan im Südosten der Türkei geführt hat.

"Die Spezialkräfte der Polizei und der Gendarmerie haben bedeutende Erfahrungen im Häuserkampf gesammelt, als sie 2016 Anti-Terror-Operationen gegen die Städte Silopi, Cizre, Idil, Yuksekova, Nusaybin and Sirnak durchgeführt haben." Anadolu Agency

https://www.heise.de/tp/features/Afrin-Tuerkei-schickt-Spezialkraefte-fuer-Haeuserkampf-3984779.html
https://www.heise.de/tp/features/Afrin-Tuerkei-schickt-Spezialkraefte-fuer-Haeuserkampf-3984779.html

1 Kommentare:

Alexander Grieb hat gesagt…

Jetzt sollte allmählich Schluss mit Lustig sein. Ich verstehe nicht das die deutsche Regierung noch keine Reisewarnung für die Türkei rausgibt und das deutsche Mitbürger immer noch so deppert sind einen Türkeiurlaub zu planen. Das Verhältnis zwischen EG und der Türkei Erdogans sollte ein ganz Anderes sein: Ohne Geld oder Waffen- und Munitionslieferungen dafür aber mit einem zünftigen Handelsembargo. Mit solchen kriegstreibenden Diktaturen macht man keine Geschäfte.

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