Zum Tod der Autorin und Regisseurin Marceline Loridan-Ivens

Zum Tod der Autorin und Regisseurin Marceline Loridan-Ivens

Im Alter von 15 Jahren wird Marceline Loridan-Ivens nach Auschwitz verschleppt. Sie überlebt, ihr Vater wird von den Nazis ermordet. 2015 schrieb die Autorin und Regisseurin unter dem Titel Und du bist nicht zurückgekommen einen schmalen Band, der ein Brief an ihren Vater ist. Marceline Loridan-Ivens ist am 18. September gestorben.

'In der »antisemitischen Nachkriegszeit« logen sich ihre Mitbürger ein »heldenhaftes Frankreich« vor und begegneten »jeder meiner Erinnerungen mit Verleumdung«, schreibt die Autorin. Warum, fragt sie sich, war sie nach den Lagern »unfähig zu leben«, obwohl sie doch den Auftrag des Vaters erfüllen wollte? Zum Leben gehört das Erzählen. »Der beendete Krieg zerfraß uns alle von innen her.« Auch ihre Familie. Die Mutter starb früh, zwei ihrer drei Geschwister töteten sich selbst, starben »am Verschwinden« des Vaters, an den Lagern, »ohne je da gewesen zu sein«. Sie selbst hat als Überlebende einen Platz »in dieser Geschichte und in dieser Welt«. Aber: »Aus Auschwitz kehrt man nie zurück.« Die Unmenschlichkeit, der man ausgesetzt war – und die man auch selbst weitergab –, kontaminiere einen, sagt sie in einem Interview.'

https://konkret-magazin.de/aktuelles/aus-aktuellem-anlass/aus-aktuellem-anlass-beitrag/items/zum-tod-der-autorin-und-regisseurin-marceline-loridan-ivens.html
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1 Kommentare:

Joachim Kolano hat gesagt…

:'(

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