Ein Jahr später erobert al-Saud Mekka und Medina.

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Ein Jahr später erobert al-Saud Mekka und Medina. Und auch hier verwüsten seine Truppen alle angeblich «häretischen» Bauwerke, um die heiligen Stätten des Islam zu «reinigen». Den Eroberten wird verboten zu rauchen, zu musizieren, auffällige Kleidung zu tragen oder auch nur das Gebet zu vernachlässigen. Wer sich nicht daran hält, wird ausgepeitscht, verstümmelt oder hingerichtet. Es ist eine Herrschaft, die nicht von ungefähr an das Wüten des sogenannten «Islamischen Staates» (IS) zwei Jahrhunderte später erinnert. Willkommen im ersten auf Terror gebauten Staat der Saudi.

 Es versorgt den Globus mit Erdöl und die Menschheit mit einem sehr speziellen Islam-Modell. Es beansprucht eine führende Rolle in der internationalen Diplomatie, lässt aber seine eigenen Bürger öffentlich mit dem Schwert hinrichten. Es bestraft Diebstahl mit dem Abhacken der rechten Hand, Ehebruch mit Steinigung und Homosexualität mit 7000 Peitschenhieben. Es zerstört noch immer kulturelles Erbe im eigenen Land, betrachtet Schiiten als Abtrünnige, verachtet Nichtmuslime und degradiert die Frauen zu Menschen zweiter Klasse. 

Religionsfreiheit für alle? Ein Schwerverbrechen

Mit dem Erscheinen des IS, diesem anderen «Islamischen Staat» auf der Weltbühne, muss sich Saudiarabien nun wieder unangenehme Fragen gefallen lassen. Schon einmal, nach den Anschlägen vom 11. September 2001, forderten Kritiker ein Umdenken im Königreich, das den institutionalisierten Hass auf alle nicht sunnitischen Muslime, auf die Juden oder auf den Westen schon Erstklässlern in die Schulbücher schreibt. Doch änderte sich nichts. Die weltweite wahhabitische Missionierung, finanziert vom saudischen Ölreichtum und befördert durch Moscheen und Prediger, Schulen und «Wohlfahrtsorganisationen», die auch Terrororganisationen unterstützen, wurde, wie schon in den Jahrzehnten zuvor, munter weiterbetrieben.
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-giftige-saat-der-wahhabiten-1.18665617

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