Im englischsprachigen Raum hat der Fall hohe Wellen geschlagen: Ein kanadisches Paar musste sich vor Gericht wegen Verletzung der Fürsorgepflicht verantworten.
Ihr 19 Monate alter Sohn #Ezekiel war im März 2012 infolge einer Hirnhautentzündung gestorben. David und Collet Stephan hatten bis zuletzt keinen Arzt aufgesucht. Stattdessen behandelten sie das Kind zweieinhalb Wochen lang mit #alternativmedizinischen Mitteln.
Nach Aussage der Rechtsmedizin starb Ezekiel an einer von Bakterien ausgelösten #Meningitis, also einer #Hirnhautentzündung. Die lässt sich mit #Antibiotika behandeln. Gegen einen häufigen Meningitis-Auslöser bei Kindern, Haemophilus influenzae b, gibt es eine #Schutzimpfung. Der Junge war allerdings nicht geimpft.
Der Vater arbeitet bei einem Unternehmen, das Nahrungsergänzungsmittel vertreibt und erklärt, diese würden unter anderem gegen ADHS, Depressionen oder Autismus helfen. Ein entsprechendes Vertrauen in Medizin, deren Erfolge durch viele Untersuchungen belegt sind, war bei den Eltern offensichtlich nicht vorhanden.
Der traurige Fall illustriert die größte Gefahr, die von ungeprüften, alternativmedizinischen Verfahren ausgeht: Selbst wenn sie sich als "sanft" bezeichnen und für sich genommen auch weitgehend harmlos sind - wie etwa Olivenölextrakt - gefährlich werden sie, wenn Menschen bei schweren Krankheiten auf echte #Medizin verzichten. Oder wenn sie diese Entscheidung für ihre #Kinder treffen.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kanada-eltern-nach-tod-ihres-kindes-verurteilt-a-1089934.html
#politik #kanada #globuli #verschwörung
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kanada-eltern-nach-tod-ihres-kindes-verurteilt-a-1089934.html
Im englischsprachigen Raum hat der Fall hohe Wellen geschlagen: Ein kanadisches Paar musste sich vor Gericht wegen...
Eingestellt von
Thomas Mertens
on 30. April 2016
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5 Kommentare:
Allerdings sollte der Heilpraktiker, bei dem sie waren, ebenfalls eine Strafe erhalten. Wenn schon die Eltern zu dumm sind, dann sollte zumindest jemand mit ein bisschen medizinischem Wissen (was Heilpraktiker an sich haben sollten) merken, dass hier etwas Schlimmeres vorliegt.
Ich weiß nicht, wie sich die ärztliche Haftung in Kanada gestaltet und ob es bei Heilzauberern ähnlich weiche Regeln gibt, wie hier.
Dumm genug, um an den eigenen Hokuspokus zu glauben => rausgemendelt. Wo liegt das Problem?
Wenn die Leute sich selbst aus dem Genpool entfernen, habe ich damit kein Problem, da die Personen aber eine nicht allein handlungsfähige dritte Person dem Irrsinn geopfert haben, liegt die Sache etwas anders.
Mit einer verschleppten Hirnhautentzündung und der genetischen Disposition hätte der Junge ohnehin bei nächster Gelegenheit mit dem Feuerzeug die Tankanzeige geeicht. Nein, ich hoffe nur, es ist für Eltern und Beteiligte grausam genug, um etwas zu ändern.
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