via Serafina Kopp
Originally shared by Duraid “Meh.” Issa
"Toan, hast du morgen Zeit?", fragte mich ein Vorstand. Ich war gerade mal 25, relativ neu in der Agentur und eigentlich nicht der erste Ansprechpartner für ihn. "Ja, habe ich", antwortete ich. "Warum?" "Morgen haben wir ein Meeting mit einem internationalen Kunden. Da wäre es gut, wenn wir einen fremd aussehenden Menschen mit am Tisch sitzen hätten."
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Vor Kurzem fragte mich ein neuer Kollege, ob ich studiert hätte. Ich bejahte. Daraufhin sagte er, dass das in Afrika wohl "Ficki-Ficki-Studien" gewesen seien. Er klopfte sich auf den Schenkel. Ich war einfach nur sprachlos. Der gleiche Kollege spricht hinter meinem Rücken auch von "Negern" oder lästert über mich mit seinen italienischen Kumpels.
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Zum Beispiel ein junger Bauunternehmer, der voll Stolz sagte, er habe ja "noch nie einem Neger die Hand gegeben", aber ich sei ja freundlich. Er ignorierte meine Bitte, mich nicht mehr so zu nennen oder das Wort weiterhin zu verwenden und erzählte von den "Negern", die auf seiner Baustelle nichts taugten. Ich wurde wütend. Ich sagte ihm, wie menschenverachtend und rassistisch seine Wortwahl sei. Seine Antwort: "So spricht man hierzulande nun mal."
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Zum Beispiel als mein Chef mich fragte: "Sag mal Xia, werdet ihr Asiaten eigentlich in der Sonne braun?" Oder als ein Kollege den Kabelsalat an seinem PC nicht entwirrt bekam: "Du hast doch so kleine Asiatenhände, kannst du mir kurz helfen?" Oder als ein anderer Kollege zu mir sagte: "Meine Freundin und ich wollen heute Abend Thailändisch kochen. Kennst du gute Rezepte?"
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Ich sprach ihn an: "Hallo, hier ist der Rettungsdienst. Sie sind gestürzt und bluten am Kopf." Er riss seine Augen auf, sah mich, den Sohn einer Weißen und eines Afroamerikaners, an und schrie: "Was hat der Schwarze in meinem Badezimmer zu suchen!" Im Liegen schlug er um sich, spuckte in meine Richtung und pennte wieder weg.
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